Die Gesellschaft ist gespalten, man hört es immer wieder. Aber wie sieht es in der Familie aus? Wie diskutiere ich ein wichtiges Thema, zB ob ich meine Kinder impfen lasse gut und friedlich aus?

Dazu müssen wir erst mal einen Ausflug in das Phänomen des kollektiven Denkens und zum Fußball machen.

Kollektives Denken, was ist das?

Nehmen wir an, Ihr Kind spielt in einer Fußballmannschaft. Sie haben sich vielleicht überlegt, dass das gut für die gesundheitliche Entwicklung Ihres Kindes ist, oder Sie spielen selbst gerne Fußball, oder Sie sagen, dass er hier gut lernt mit anderen Kindern umzugehen, soziale Kompetenz erlangt, oder alles zusammen.

Eine Fußballmannschaft hat das Ziel, gegen andere Mannschaften anzutreten und zu gewinnen. Um das zu Erreichen, muss viel trainiert werden. Wie spiele ich als Einzelner, wie spiele ich mit der Mannschaft, wie führt Teamgeist und Einzelleistung zum gemeinsamen Gewinn.

Die gemeinsamen (und somit kollektiven) Gedanken dieses Gruppe, der Fußballmannschaft, ist also:

Wir trainieren gemeinsam, um uns zu verbessern und damit unsere Mannschaft gewinnt.

Dieses kollektive Denken beeinflusst die Meinung der Einzelnen (zB Ich muss ein Tor schießen) und hat Wirkung auf sie, ohne dass es immer so klar ersichtlich ist, dass das so ist. Das Kollektiv aller Fußballer weltweit denkt vielleicht, Fußball ist das Beste.

Für Basketballer wird das vielleicht nicht so sein.

So weit, so kompliziert. Oder dachten Sie, Sie denken alles alleine und unbeeinflusst…? 🙂

 

Kollektives Denken zu Corona

So, jetzt wissen wir, anhand des Fußball-Beispieles, dass wir nicht immer alleine Denken, sondern dass oft ein Kollektiv mit uns mitdenkt. In den letzten 1 ½ Jahren haben sich da so einige Kollektive in der Gesellschaft gefunden (ohne Wertung):

  • Impfbefürworter
  • Impfgegner
  • Menschen, die sagen, sie wollen nicht von oben gesteuert werden
  • Menschen, die sagen, nur wenn alles das Gleiche tun, werden wir das Problem lösen.
  • Menschen, die Angst vor der Impfung haben.
  • Menschen, die Angst vor der Krankheit haben.

etc.

 

Entscheidungen in der Familie

Aber wir leben auch selber in einem kleinen Kollektiv, der Familie. Auch hier kann kollektives Denken das Denken Einzelner beeinflussen. Einzelnes Individuum und gemeinsame Ziele können aufeinander prallen. Und hier ist es oft besonders schwierig, Einzelentscheidungen für uns selber zu treffen.

Viele Paare befinden sich in einer Art Symbiose miteinander. Ich denke, was du denkst, ich fühle, was du fühlst. Das kann allgemein in einer Beziehung mit der Zeit zum Problem werden, da jeder ja auch ein einzelner selbstständig denkender Mensch ist. Aber das ist eine andere (lange 😉 Geschichte.

Wir wollen uns anschauen, wie dieses kollektive Denken speziell auf die Corona-Situation bezogen wirkt. Das kollektive Denken der Familie und jenes in der Gesellschaft von der einen oder der anderen Gruppe „Andersdenkender“.

Und wähnten wir uns bisher klar bei einer Gruppe, Impfgegner oder Impfbefürworter, wird es jetzt noch um eins mehr tricky, mit der Frage:

Lasse ich mein kleines Kind impfen oder nicht?

Finde ich die Impfung gut oder nicht? Verträgt der/die Kleine diese gut. Ist es sicherer MIT der Impfung oder ist es sicherer OHNE der Impfung.

Die Antwort kann ich Ihnen für Ihre Situation klarerweise nicht geben. Sie sind ein eigenständiger Mensch und einzig Ihre Lösung ist wichtig. „Ihre“ heißt oft auch ihre gemeinsame Lösung als Eltern, die sie für Ihr Kind finden müssen. Das kann manchmal schon recht schwierig sein. Vor allem deshalb, weil das kollektive Denken der Gesellschaft uns seit 1 ½ Jahren stark beeinflusst und es sehr schwierig ist, eine unvoreingenommene eigene Entscheidung zu treffen.

Und was, wenn zB die Mutter Impfgegnerin ist und der Vater Impfbefürworter. Oder umgekehrt. Alleine das bietet in der Beziehung schon Potential zum Streit. Die Entscheidung fürs Kind ist dann noch schwieriger.

Die Frage nach der kollektiven Beieinflussung ist also auch die Frage, in welcher Mannschaft Sie spielen?
In der Mannschaft der Impfbefürworter, der Impfgegner, der Skeptiker?

Oder in der Mannschaft Ihres Kindes.

Ich unterstütze Sie gerne bei einer guten Lösung zum Thema Corona. Schauen wir uns das Thema gemeinsam an und finden wir Ihre Lösung. Kommunikation kann sich in der Familie wieder verbessern, das Thema Corona verliert ihre Kraft und ist nicht ständig präsent, wenn es gut bearbeitet ist.

Weil, sind wir uns ehrlich, nerven tut es uns alle. Und trotzdem ist es täglich da.